Unsere drei abenteuerlichen Waldtage von Marina Ropel, 10 Jahre

Als wir, also meine Schwester Milena und ich, mit unseren Rucksäcken bepackt in Urft am Jugendwaldheim ankamen, hatten wir nur eine ungenaue Vorstellung, wie so ein Waldcamp aussehen würde.

Unsere Erwartungen wurden übertroffen: Es war eine riesengroße Wiese, auf der große schwarze mit Tieren und Pflanzen bedruckte Zelte standen. In diese Zelte passten ungefähr fünf bis sechs Personen. Wir lagen zu fünft in einem Zelt! Die Zelte waren eigentlich ganz schön, nur wenn es regnete ungemütlich und nass. Bei uns im Zelt gab es eine kleine Überschwemmung, weil es in einer Nacht ein starkes Gewitter gab, dass es nur so krachte. Die Zelte waren eigentlich oben offen, wie ein Tipi zum Kochen, aber sie waren dicht abgedeckt worden. Aber in der Sonne trocknete alles wieder schnell.

Die Toiletten fanden wir gewöhnungsbedürftig! Es gab zwei Toiletten, eine im Wald und eine auf der Wiese. Diese waren aus Balken und Bettlaken selber gebaut. Zum „Abziehen“ warfen wir Sägespäne in das Loch unter der Klobrille. Die Toilette im Wald war die Tagestoilette und die auf der Wiese die Nachttoilette! In und auf der Tagestoilette krabbelten nämlich ziemlich viele Ameisen, weil ganz in der Nähe zwei Ameisenhaufen waren. Die Ameisen kletterten aber auch die Füße und Beine hoch! Aber das war halb so schlimm. Wenn wir abends am Lagerfeuer saßen, war es immer schön warm. Wir haben auch über dem Feuer gekocht. Das Essen hat fast immer gut geschmeckt. Die Betreuerinnen und Betreuer waren alle nett und lieb zu uns. Wenn wir etwas nicht konnten, haben sie uns immer geholfen. Manchmal haben wir auch mit Taschenmessern Tiere und Pflanzen in kleine abgesägte Baumstämme geritzt. So manch einer schnitt sich dabei in den Finger, wir auch, aber es gab genug Verbandsmaterial im Lager.

Die Nachtwanderung, die wir gemacht haben, war das schönste Erlebnis. Wir haben Glühwürmchen gefangen, sie aber nachher wieder frei gelassen. Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch und ein unheimliches Geräusch kam daraus. Wir dachten schon, ob das wirklich ein Tier war? Wir gingen ruhig weiter und auf einmal kam etwas aus dem Gebüsch gesprungen, und wisst Ihr, was es war? Nein? Dann sag’ ich es Euch, es war nur einer der Betreuer! Jeder durfte ein Windlicht, was am Wegrand stand, mit zum Zeltlager tragen! Trotz Nachtwanderung schliefen wir in diesen Tagen recht wenig. Unsere Betreuer übrigens auch. Aber das konnten wir zu Hause nachholen. Nächstes Jahr wären wir gerne wieder dabei. Es waren schöne Tage ohne Fernseher, Handy, Computer und so weiter. Wir hatten unsere ältesten Anziehsachen mitgenommen, damit man auch richtig spielen kann.

Marina Ropel, 27. August 2004

Hier ist die Geschichte von Marina zum herunterladen [PDF, 41 KB]

kleine Schrift
große Schrift
Kontrastreiche Version wählen